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Viele kennen das: Der PC ist langsam, braucht ewig zum hochfahren, Programme sind früher auch schon schneller gestartet und jeden Tag scheint der Rechner langsamer zu werden.
Trotz High-End PC braucht der Firefox 10 Sekunden, bis überhaupt mal das Fenster da ist. Schaut man in den Taskmanager (Windows 7) ist von Auslastung keine Rede. Wenige Prozent CPU-Auslastung und beim RAM ist auch noch die Hälfte frei. Wie kommt das?
Nun, seit Windows 8 zeigt der Taskmanager unter dem Tab “Leistung” schon deutlich mehr Details, wie zum Beispiel die Datenträgerauslastung. Und die ist, wenn der Browser startet nämlich sehr hoch.
Erklärung
Wie man sieht, ist nicht die “Leistung” des PCs im ursprünglichen Sinn (CPU Leistung) für die Langsamkeit verantwortlich, sondern die Festplatte. In unserem Fallbeispiel eine normale HDD.
Dieser Flaschenhals kann durchaus beseitigt werden, das ist dann allerdings mit Geldausgeben und Computer aufschrauben verbunden.
Die Lösung: Eine SSD.
SSD vs HDD
Was sind SSDs und HDDs überhaupt?
Eine HDD (hard disk drive) ist das, was wir unter einer klassischen Festplatte verstehen und besteht aus mehreren rotierenden Magnetscheiben, über die jeweils ein Schreib-/Lesekopf gleitet. Diese Köpfe sind an einem Arm befestigt, der die Köpfe über die Platten bewegt, damit diese auf jeder Stelle der Platten lesen/schreiben können.
Eine SSD (solid state drive) hingegen besteht nur aus Flash-Speicher-Bausteinen, wie man sie auch in USB-Sticks findet. Hier drehen sich keine Scheiben und es müssen auch keine Leseköpfe bewegt werden. Das steigert die Geschwindigkeit.
Ein Artikel über die einfache Funktionsweise von HDD und SSD ist in Arbeit.
Vergleich
Kriterium | SSD | HDD |
---|---|---|
Mechanische Teile | Keine | Rotierende Platten Beweglicher Schreib-/Lesearm |
Anfällig für Stürze | Im Normalbetrieb nicht | Beim Fall von Tischhöhe Headcrash möglich => Datenverlust. |
Gewicht | ca. 40g | “ca. 750g (3,5”” HDD)” |
Geräuschentwicklung | Keine | Während Lese-/Schreibvorgängen durchaus wahrnehmbar |
Stromverbrauch | ca. 1-2W | ca. 7-9W |
Zugriffszeit | ca. 0,1ms | ca. 9-15ms |
Geschwindigkeit | sowohl bei verstreuten, als auch bei großen Dateien sehr hoch | bei verstreuten Dateien niedrig, bei großen Dateien moderat |
Preis pro Gigabyte | ca. 25ct | ca. 4ct |
Anwendungszweck | Boot-Medium Zwischenspeicher |
Datenspeicher Backup-Medium |
Der Hauptunterschied zwischen den beiden Laufwerksarten liegt in erster Linie in der Geschwindigkeit. Eine SSD kann viele gleichzeitige Anfragen deutlich zügiger verarbeiten, als eine HDD.
Damit eine HDD eine bestimmte Datei von der Festplatte lesen kann, muss sie erst einmal mit dem Schreib-/Lesearm zu der entsprechenden Datei hinfahren. Dies geschieht zwar in wenigen Millisekunden, aber wenn das Betriebssystem (wie zum Beispiel beim Systemstart) viele Dateien laden muss, summiert sich das eben auf.
Diese Zeit entfällt bei einer SSD, da diese keine mechanischen Teile besitzt. Um eine Datei zu laden muss sie nur verschiedene Signale an den Flash-Chip schicken, wodurch die Zugriffszeit bei unter 0,1 Millisekunden liegt.
Der Startvorgang von Windows wird also bei einer SSD deshalb so stark beschleunigt, da bei diesem viele unterschiedliche Dateien von der Festplatte gelesen werden müssen und die SSD, entgegen der HDD, nicht für jede einzelne Datei den Lesearm zu dieser bewegen muss, sondern die Dateien einfach direkt nacheinander laden kann. Somit schrumpft eine Startzeit von knapp über einer Minute auf wenige Sekunden.
Auch im späteren Betrieb zeigt sich der Vorteil einer SSD. Programme öffnen deutlich schneller, die Wartezeit nach dem Anmelden wird auf ein Minimum reduziert, das ganze Betriebssystem erscheint einfach deutlich flüssiger.
Soweit schön und gut, doch bei so viel zusätzlichem Komfort ohne augenscheinliche Nachteile gibt es natürlich einen Haken: Den Preis.
Während man eine SSD von Samsung mit einer Kapazität von 250GB zu einem Preis von 85€ (Stand: März 2016) erstehen kann, bekommt man für das gleiche Geld eine HDD mit einer Kapazität von 3TB, also 12 mal so viel.
Fazit
Eine SSD ist für einen heutigen PC/Laptop ein Muss. Wenn auch nur eine Kleine (128/256GB) als Bootmedium. Die Beschleunigung, die ein PC dadurch erfährt ist einfach enorm. (Hier ein Videovergleich)
In einen PC kann man zusätzlich noch eine normale Festplatte mit ein paar Terabyte einbauen, auf der dann größere Daten (z.B. die Musiksammlung, oder das Fotoarchiv) und selten genutzte Programme abgelegt werden können.
Dies fällt bei einem Laptop jedoch schwer, da diese meist nur einen einzigen Festplattenschacht besitzen. Hier muss man sich im Voraus überlegen, wie viel Daten man ohne externe Festplatte mit sich herumtragen muss und eine SSD in entsprechender Größe kaufen, denn immer eine externe HDD mit sich herumzutragen, ist auf lange Sicht auch unpraktisch.
Somit: SSD > HDD.